Ein Pinguin mit Brille? Diese 5 Tiere haben voll den Durchblick

Tiere haben - wie Menschen - manchmal Probleme mit den Augen, sind weit- oder kurzsichtig. Richtige Brillen tragen sie eher selten, aber manche Tiere sehen trotz hervorragender Sehkraft so aus, als hätten sie eine Brille auf der Nase. Oder dem Rücken. Und heißen sogar so: Kennst du schon den Brillenpinguin und den Brillenkauz? Nein? Dann lies mal weiter.

Der schüchterne Brillenbär

Wissenschaftlicher Name: Tremarctos ornatus
Länge: 130 - 190 Zentimeter
Gewicht: Männchen wiegen 100 - 175 Kilogramm, Weibchen 60 - 80 Kilogramm
Hobbys: Obst essen, alleine sein, die Ruhe genießen

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Brillenbären tragen gar keine richtige Brille, ihr Fell im Gesicht sieht aber so aus, als hätten sie eine auf. Die flauschigen Brillenbär-Brillenmodelle sind ganz unterschiedlich - manche tragen eine riesige Skibrille, andere sehen aus, als wären sie mit Harry Potter verwandt.

Der Brillenbär ist übrigens der einzige Bär Südamerikas und ist eines der stärksten Raubtiere dort - deshalb lassen ihn die anderen Tiere meistens in Ruhe sein Obst knabbern. Und seine Ruhe liebt der Brillenbär, er ist nicht gerne in Gesellschaft. Da die Tiere so scheu sind, muss man sehr viel Glück haben, wenn man einen in freier Wildbahn sehen will. 

Außerdem haben sie immer weniger Lebensraum zur Verfügung, weil der Mensch sie mit Feldern und Ortschaften verdrängt. Es gibt leider nicht mehr viele Brillenbären, umso wichtiger ist es, dass unser bebrillter Freund beschützt wird.

Der freche Brillenpinguin

Wissenschaftlicher Name: Spheniscus demersus
Länge:
60 - 70 Zentimeter
Gewicht: 2,5 - 3 Kilogramm
Feinde: Seebären, Möwen, Menschen

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Brillenpinguine sind die einzigen heute noch in freier Wildbahn lebenden Pinguine Afrikas. Dort leben sie an den Küsten von Namibia und Südafrika. Im Gegensatz zu den meisten anderen Pinguinarten lieben sie die Wärme der Sonne und lassen es sich am Strand so richtig gutgehen.

Fliegen können Pinguine mit ihren Flügeln zwar nicht, schwimmen und tauchen dafür umso besser. Im Wasser jagen sie gemeinsam als Gruppe nach leckeren Fischen und Krustentieren wie Krebsen. Dafür schwimmen sie täglich etwa 50 Kilometer weit. Krass, oder?

Auf der niedlichen Nase trägt der Brillenpinguin eine schicke rosarote “Brille”. Leider gibt es immer weniger Tiere, vor allem der Klimawandel und Umweltverschmutzung machen ihnen zu schaffen. Die Zahl der Brillenpinguine ist in den letzten 100 Jahren leider um 90% zurückgegangen.

Der sehstarke Brillenkauz

Wissenschaftlicher Name: Pulsatrix perspicillata

Länge: 43 - 46 Zentimeter
Gewicht: 600 Gramm bis 1 Kilogramm
Lieblingsessen: Vögel, Frösche, Krabben, Spinnen, kleine Säugetiere

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    Der Brillenkauz ist eine große, kontrastreich gefärbte Eulenart mit einer schnieken weißen Brille. Der Brillenkauz kann sehr gut gucken, vor allem sein räumliches Sehvermögen ist stark. Um alles im Blick zu behalten, kann er seinen Kopf um 270° drehen, also fast komplett um die eigene Achse. Wow!

    Die Rufe vom Brillenkauz klingen etwa wie „pok-pok-bogbogbogbobobo”. Nachts ist der Raubvogel auf der Jagd nach kleinen Tieren, Vögeln oder Insekten, die er von seinem Baum erspäht und vom Boden im Flug aufgreift.

    Der Lebensraum des Brillenkauzes reicht von Südmexiko über Mittelamerika und große Teile des nördlichen Südamerikas bis in den Norden Argentiniens. Zum Glück sind die Brillenkauz-Bestände stabil, die Tiere gelten also nicht als gefährdet. Juhuu!

    Der langatmige Brillenkaiman

    Wissenschaftlicher Name: Caiman yacare
    Länge: 2 Meter
    Gewicht: 60 Kilogramm
    Hobbys: schwimmen, tauchen, Sonne tanken

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    Der Brillenkaiman lebt schon seit 80 Millionen Jahren auf der Erde, er gehört zu der Familie der Alligatoren und kann über eine Stunde lang im Wasser  tauchen, ohne dabei Luft zu holen. Wuuah! Er sieht ein bisschen so aus, als würde er eine kleine Hornbrille tragen, oder?

    Der Brillenkaiman lebt im Süßwasser von Flüssen und anderen Gewässern in Südamerika und Mittelamerika und geht nur selten an Land, um sich etwas zu sonnen. Meistens liegt er still im Wasser und wartet auf Beute. Dabei gucken nur die Augen und die Schnauze aus dem Wasser - man sieht ihn deshalb kaum. Beim Tauchen kann er zum Schutz ein durchsichtiges Augenlid ausfahren, das “Nickhaut” heißt. 

    Früher wurden Brillenkaimane oft wegen ihrer Haut gejagt, inzwischen gibt es aber wieder ganz viele von ihnen. Die Art ist also zum Glück nicht mehr gefährdet.

    Die einzig wahre Brillenschlange

    Wissenschaftlicher Name: Naja naja
    Länge: bis zu 170 Zentimeter
    Gewicht: 60 Kilogramm
    Superpower: kann mit ihrem giftigen Biss sogar einen Elefanten töten

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    Die Brillenschlange wird auch Kobra genannt. Sie ist eine Giftschlange, deren Biss für Menschen und andere Tiere tödlich sein kann. Also lieber nicht zu nahe kommen. Hier in Europa bist du sicher, aber in Mittel- und Südostasien und China müssen die Menschen gut aufpassen.

    Ihren Namen hat die Brillenschlange, weil sie auf der Rückseite ihres Halses eine gut sichtbare schwarz-weiße Brille trägt. Hübsch, oder? Die Schlange kann zwar gut gucken, ist aber taub, hört also gar nichts.

    Die Kobra gilt bei Hindus und buddhistischen Mönchen als heilig und steht unter weltweitem Schutz, man darf sie nicht jagen. Trotzdem gibt es immer weniger von den Tieren und die Brillenschlange gehört zu den bedrohten Tierarten. 

    Und das nächste Mal, wenn dich jemand “Brillenschlange” nennt, kannst du ab jetzt direkt ein paar spannende Fakten über dieses tolle Tier erzählen.